Flèche Allemagne

Alle 2 Jahre an Himmelfahrt organisiert der Audax Randonneurs Allemagne (ARA) die Sternfahrt der deutschen Randonneure zur Wartburg in Eisenach. Das Reglement: mindestens 360 km in 24 Stunden, Start 9 Uhr, Ankunft den Tag darauf zwischen 8 und 9 Uhr morgens, die letzten 25 km müssen nach 7 Uhr gefahren werden.
Unser Team besteht aus Peter, Ralf von den Celler Fortunen und mir.
Unser Teamname: Altonauken. Auf Peters Hinweis klärt mich das web auf: Nauke ist das „Mädchen für alles“ bzw.der Mann an Bord, der am wenigsten zu melden hat und die schmutzigsten und gefährlichsten Arbeiten macht. Klingt gut, oder?
Wir starten natürlich in Altona. Peter und Ralf kommen von Celle mit der DB, die hat dann auch gleich Verspätung. 09:45 endlich startklar. Nach 3km beim Unterqueren der Elbe im Alten Elbtunnel fliegt beim passieren einer Tempobarriere meine Sattelstützentasche aus der Halterung, bei genauer Inspektion stellt sich ein Herausreißen der gesamten Halterung heraus. Zum Glück fährt Peter zu Testzwecken mit seinen Gepäcktaschen, dort findet auch noch mein Gelumpe Platz. Weiter. Wir passieren problemlos erste frei gewählte Kontrollstellen, alles Tankstellen, das geht am einfachsten. Das Wtter hält sich, warm ist nicht gerade, der Wind gnädigerweise von achtern.
Gegen 19 Uhr haben wir knapp die Hälfte der Strecke geschafft, wir speisen ausgiebig in Springe beim Italiener und rüsten uns für die Nacht. Die wird recht kühl. Die Idee, in Göttingen nochmal einen anständigen Kaffee zu trinken, zerschlägt sich. Geisterstadt nach Mitternacht. Erste Rufe nach Nickerchen werden laut. Da wir zusammenbleiben wollen, bzw. das Reglement eine gemeinsame Ankunft vorsieht, nicke ich mit. Buswartehäuschen sind doch fantastisch, allerdings, die Kälte kriecht irgendwann in die Knochen. Es gibt bessere Weckarten. Nach Göttingen peilen wir Eschwege, unsere letzte Kontrolle an. Von dort sind es allerdings noch 43 km, das ist nicht wirklich schlimm für 2 Stunden Zeit, allein die noch zu bewältigenden 800 von insgesamt 2800 Hm sind eine Herausforderung, die wir bis hier erfolgreich verdrängt haben. Schnell wird klar, was alle im Grunde von Anfang an wissen: wir sind zwar die Nauken aus Altona, aber das ist kaum zu schaffen….zumal das letzte Stück zur Wartburg eine kopfstein-gepflasterte Rampe mit bis zu 18% Steigung ist.
So kommen uns denn auch beim Hochfahren quasi alle unsere Freunde, die wir inzwischen auf diversen Brevets kennengelernt haben, entgegen. Schade, ich hättte gerne zusammen fürs Foto oben gestanden. So muß ich ob der schieren Masse der Runterfahrenden aus den Klicks, oben bessert sich meine Laune gleich wieder, wir haben es immerhin geschafft. Auch wenn wir dicke Augen haben.
Nach dem Duschen treffen wir drei uns noch zu dem einen oder anderen Bier bei dem organisierten gemeinsamen Essen. Peter und Ralf fahren sofort nach Hause, ich bleibe, um das Wochenende noch etwas Bergtraining für Bimbach im Hochsauerland zu absolvieren.
Fazit: nächstes mal besser und früher planen, oder:

vom Altonauken zum Altonauten.